Neuwerk - Salzwiesen
Die auch für Neuwerk typischen Salzwiesen bilden den Übergang zwischen Land und Meer. Die Salzwiese als Lebensraum stellt ganz besondere Ansprüche an Pflanzen und Tiere, denn normalerweise wirkt Salz in hoher Konzentration wie Gift in den Zellpfanzen. Und Salz gibt es in diesem Lebensraum reichlich. Die Salzwiesen liegen nur knapp über dem mittleren Hochwasser und werden ca. 10 - 250 mal pro Jahr vom salzigen Meerwasser überflutet.
Mit der Zeit bildet sich so durch die Ablagerung von kleinen Schwebteilchen nach und nach eine Schlickschicht, auf der sich ab einer bestimmten Höhe der Queller ansiedelt. Etwa 1 cm pro Jahr wächst das Land nun und wird mit jedem Jahr seltener überflutet.
Um dem natürlichen Landzuwachs nachzuhelfen, werden parallel laufende Gräben, sogenannte "Grüppen" zur Entwässerung des Landes errichtet und mit Reisig gefüllte Pfahlreihen, sogenannte Lahnungen gebaut.
In den Salzwiesen leben bis zu 1650 Arten von Insekten, wirbellose Tiere, Spinnen, Milben und Gewürm. Sie alle haben sich perfekt an die dort herrschenden Bedingungen und den hohen Salzgehalt angepaßt. Salzwiesen sind außerdem Brut- und Rastgebiet für unzählige Küstenvögel. Durch stetig verringerte Beweidung der Salzwiesen konnte die Natur sich ungestört entwickeln und verwandelt sich im Sommer in ein buntes Blütenmeer.